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Die Praxisphase

Wenn man mit einer Gruppe in den Prozess der Medienbildungskonzeptentwicklung einsteigt, darf man auf gar keinen Fall den Fehler machen, dort mit Methoden zu arbeiten, die eher „klassisch“ sind. Dazu zählen für mich z.B. Powerpointpräsentationen mit anschließender Diskussion, dazu zählen für mich Strukturen wie „Wir bilden einen Ausschuss“ oder auch Absprachen ohne Vereinbarung konkreter Zeitpunkte: Jeder sollte sich aktiv in den Prozess einbringen können, kein Treffen darf ohne konkretes Ergebnis bleiben. Austausch an sich ist für mich schon lange kein Wert mehr. Er muss auch zu etwas führen, damit beteiligte Personen auch Fortschritte wahrnehmen.

Der Anfang ist das Schwierigste. Oft steht die Aufgabe wie ein Berg vor einem System und Erfahrungen mit Konzeptentwicklung aus der Vergangenheit sind nicht die besten. Meist verschwindet ein solches schnell „geleitzt“ wieder im Schrank ohne je in der Breite im Unterricht anzukommen. Medienbildungskonzepte sind zudem wie die digitale Welt vielen Veränderungen unterworfen, weil die Entwicklung eben so schnell voranschreitet. Das kann schnel zu Resignation und Abwehr führen. Genau deswegen stehen so oft Geräte im Mittelpunkt: Tabletklasse oder Notebookklasse? Smartboard oder Beamerlösung? PC-Raum oder nicht? Über diese Dinge lässt sich trefflich diskutieren, denn genau wie ein Overheadprojektor schenen sie das bisherige Unterrichts- und Lebensmodell nicht weiter zu berühren (sie tun es natürlich dann doch über das, was sie in die Schule hineintransportieren). Mir ist der Blick auf genau dieses „Das“, also auf die Inhalte wichtig. Zwei Ansätze bzw. Vorgehensweisen haben sich dafür zumindest am Anfang als hilfreich erwiesen.

Die Vision

Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler haben sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie Unterricht mit digitalen Medien aussehen könnte oder sollte. Während Eltern und Lehrkräfte oft einigermaßen hilflos oder ambivalent den Eigendynamiken der Handywelt gegenüberstehen, sind diese Geräte Schülerinnen und Schülern zu einem selbstverständlichen Begleiter geworden.

Dennoch ist zumindest unterschwellig allen beteiligten Gruppen klar, dass sich die rasante digitale Entwicklung nicht aufhalten lässt und Gesellschaft ihr in irgendeiner Form begegnen sollte.

Visionen dürfen utopisch und dystopisch sein. Es gibt keine Denkverbote. Visionen geben aber ein gutes Bild darüber ab, wo die Gruppe insgesamt steht und wie groß eine eventuell unterstellte Heterogenität wirklich ist.

Eine erste Aufgabe an die Gruppe könnte folgendermaßen lauten:

Entwickele in fünf Sätzen eine Vision davon, wie für dich Unterricht und Schule in 20 Jahren aussehen werden!

Ich empfehle, diese Arbeit anonymisiert in einem Etherpad durchzuführen, z.B. in einem ZumPad. Aus den Ergebnissen lässt sich nämlich auch ein öffentlichkeitswirksamer Artikel für die Schulhomepage gestalten und sie können auch schon Teil des Medienkonzeptes sein.

Impulse zur Weiterarbeit / Diskussion:

Die Diskussionsergebnisse sollten kurz protokolliert werden, am besten auch digital.

Mögliche Arbeitspakete zur Weiterarbeit

Wer macht was bis wann?