Lassen Sie uns für ein paar Jahre in die Zukunft springen und so tun, als schauten wir zurück auf unsere Zeit:
Damals wurden tatsächlich noch von jeder Schülerin und jedem Schüler Geldbeträge in bar eingesammelt – eine nervenaufreibende und lernzeitvernichtende Maßnahme. Heute läuft das zentral über Abbuchungsaufträge oder alternativ über Micropayment als App auf den Handys der Eltern. Der Klassenlehrer gibt einfach den gerade anstehenden Betrag und den Zweck in eine Maske ein und alle Eltern erhalten per App eine Nachricht. Anschließend bestätigen sie die Abbuchung einfach per Pin oder Fingerabdruck.
Auch die gefürchteten „Zettel mit Rücklauf“ gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Diese Informationen gehen schon seit Jahren per App auf das Gerät der Eltern, die den Erhalt bestätigen – alles natürlich mit automatischer Erinnerungsfunktion.
Terminplanung und Kalender? Natürlich sind alle Termine schon vor Schulbeginn in einem zentralen Kalender erfasst und aufeinander abgestimmt. Jeder kann mit seinem Mobilgerät die Termine synchronisieren, die sie oder er benötigt.
Damals gab es auch Paradoxien: Es wurden Zettel von der Schulleitung am Rechner erstellt, dann ausgegeben, ausgefüllt und schließlich zurück in den Rechner übertragen – meist schlicht „abgetippt“, z.B. bei der Schulanmeldung: Das ist heute Geschichte. Die Anmeldung und Datenerfassung läuft formal komplett über das Internet. Nach der Anmeldung schließen sich natürlich pädagogische Gespräche in der Schule an.
Das Verfahren ist in ähnlicher Form für unzählige weitere Vorgänge realisiert: Die Kurswahl in der Oberstufe, die Anwahl von Wahlpflichtkursen, die Bestellung und Abrechnung des Mittagsessens usw..
Partizipationsbereitschaft und Identifikation mit einer Schule sind in einem hohen Maße von Transparenz abhängig. Mit einer zentralen Lernplattform für den Informationsaustausch und die Bereitstellung wichtiger Formulare haben sich die Voraussetzungen für echte demokratische Strukturen an den Schulen in den letzten Jahren stark verbessert. Engagement kann jedoch immer noch nicht verordnet werden.
Aber jede Schule hat durch die Technisierung von Verwaltungsprozessen viel mehr Zeit für ihre eigentliche pädagogische Aufgabe. Schließlich geht es um den einzelnen Menschen.
Bei einigen Schulen unterstützen technische Verfahren mittlerweile sogar die Unterrichtsentwicklung. Einzelnen Fachschaften können gemeinsam online an schulbezogenen Arbeitsplänen arbeiten. In geeigneten Systemen lassen sich sogar Arbeitsmaterialien und didaktische Konzepte zu bestimmten Unterrichtsthemen hinterlegen.
Früher haben diejenigen mit dem geringsten Sitzfleisch aus den Fachschaften gerne einmal das schulinterne Curriculum per Copy&Paste aus Kerncurricula gestaltet – und diese Methode Schülerinnen und Schülern bei Referaten vorgeworfen. Heute kann sich jeder zu jeder Zeit mit einbringen – dank Versionierung auch völlig risikolos: Jeder Zustand ist per Klick immer wieder herstellbar.
Unnötig zu sagen, dass heute in jedem Klassenraum digital und drahtlos präsentiert werden kann und ein stabiles Internet zur Verfügung steht.