Vorwort/Präambel eines Medienbildungskonzeptes (weiterführende Schule)

Wir als Schule sehen uns in der Verantwortung, unsere Schülerinnen und Schüler auf die Veränderungen der Gesellschaft durch die voranschreitende Digitalisierung vorzubereiten. Wir möchten dabei sinnvolle Alternativen zur oftmals eher konsumorientierten Nutzung digitaler Medien aufzeigen und digitale Geräte auch als Arbeits- und Kulturzugangsgeräte begreifen.

Dabei sollen vor allem die Potentiale digitaler Medien im Bereich der Zusammenarbeit und der Informationsbeschaffung eine Rolle spielen. Auch selbstgesteuertes Lernen wollen wir begleiten. Gleichzeitig können wir Kinder auf eine andere Art und Weise erreichen als Elternhäuser und in Hinblick auf mögliche Gefahren im Internet sensibilisieren. Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler dazu anleiten, auch im Netz die Rechte und Gefühle anderer Menschen zu achten. Neben den klassischen naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik, Biologie und Chemie als Erklärungsmodelle für die physische Welt müssen aus unserer Sicht zunehmend auch informatisch-technische Kompetenzen als grundlegender Zugang zu den Prinzipien des Digitalen eine Rolle spielen. Gesellschaftswissenschaftlichen Fächern wird eine wichtige Rolle im Bereich der ethischen Reflexion als auch im Umgang mit gesellschaftlichen Entwicklungen im Kontext der Digitalisierung zukommen.

Die aus diesem Anspruch resultierenden Aufgaben unserer Schule stellen uns vor gewaltige Herausforderungen, da wir in vielen Bereichen unter enormen gesellschaftlichem Druck stehen. Hier wären u.a. die Aufrechterhaltung des Unterrichts in Zeiten der Personalknappheit, die Umsetzung der Teilhabe und der Integration von zu uns geflüchteten Menschen und die politisch geforderte Individualisierung des Unterrichts zu nennen. Die durch die Standardisierung der Bildung immer weiter ausufernden Dokumentationspflichten im Zuge fortwährender Evaluation des deutschen Schulsystems durch diverse staatliche und nicht-staatliche Organisationen stellen den Bereich der Medienbildung in einen Kontext, der durch Ressourcenknappheit auf der einen Seite und einem immensen, auch fachlichen Nachholbedarf auf der anderen Seite geprägt ist.

Da dieser Bereich zu wichtig für unsere Schüler:innen in Hinblick auf die im Schulgesetz verankerte gesellschaftliche Teilhabe ist und weil viele Normen und technische Entwicklungen immer noch einer größeren Dynamik unterliegen, besteht aus unserer Sicht die dringende Notwendigkeit, Medienbildung mit allen ihren einzelnen Aspekte als Prozess zu denken und nicht als verschriftlichtes Papier zum Abheften.

Als wesentlicher Teil dieses Prozesses muss dieses Medienbildungskonzept sich als separates Konstrukt selbst überflüssig gemacht haben, weil es als selbstverständlicher Teil und als Querschnittsaufgabe mit in den Fach- oder einen wie auch immer neu strukturierten, ggf. eher projektorientierten Unterricht integriert ist.

Entwicklungsfelder

Folgende Bereiche sehen wir zunächst als vorrangige Entwicklungsfelder für die nähere Zukunft an: