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 Trotzdem machen sich Kritiker Digitalisierung immer wieder zunutze, dass formal vieles noch in der Klärung ist und fordern zunächst die Beseitigung dieser "Missstände", bevor in Schulen im und zum digitalen Raum gearbeitet werden dürfe. Vordergründig geht es dabei um den "Schutz der Kinder", die Wahrung von deren Grundrechten und der beim Lernen produzierten Daten. Dabei wird teilweise auch nicht differenziert zwischen Schulen, die Angebote kommerzieller Anbieter nutzen oder z.B. auf selbstgehostete OpenSourcelösungen setzen. Hintergründig stehen da oft Schutzbedürfnisse von Lehrkräften und Eltern, die angesichts des gesellschaftlichen Drucks und der Rahmenbedingungen im Schulsystem nachvollziehbar überfordert sind.   Trotzdem machen sich Kritiker Digitalisierung immer wieder zunutze, dass formal vieles noch in der Klärung ist und fordern zunächst die Beseitigung dieser "Missstände", bevor in Schulen im und zum digitalen Raum gearbeitet werden dürfe. Vordergründig geht es dabei um den "Schutz der Kinder", die Wahrung von deren Grundrechten und der beim Lernen produzierten Daten. Dabei wird teilweise auch nicht differenziert zwischen Schulen, die Angebote kommerzieller Anbieter nutzen oder z.B. auf selbstgehostete OpenSourcelösungen setzen. Hintergründig stehen da oft Schutzbedürfnisse von Lehrkräften und Eltern, die angesichts des gesellschaftlichen Drucks und der Rahmenbedingungen im Schulsystem nachvollziehbar überfordert sind.  
  
-Das ernstzunehmen sind wichtige Anliegen, es wird aber die historische Tatsache negiert, dass Recht und Praxis immer eng miteinander verwoben sind. Recht entsteht nie im luftleeren Raum am grünen Tisch, sondern immer aus einem Zusammenspiel zwischen Lebenspraxis und staatlichen Schutzerfordernissen. Man kann z.B. nicht wissen, **wie** GoogleDocs datenschutzkonform einsetzbar ist, ohne dass es verwendet wird - erst dabei entstehen Fragen und Probleme, die es zu lösen gilt. Auch im Bereich der sogenannten Hasskommentare in den sozialen Medien differenzieren sich nach meiner Wahrnehmung Rechtsnormen und ihre Auslegung wie in anderen Feldern weiter aus. Mit undifferenzierter Kritik werden paradoxerweise u.U. im Bereich des Datenschutzes Rechtsnormen befördert, die viel zu weitgehende Möglichkeiten für Schulen eröffnen - genau das ist nämlich dann u.U. die Art und Weise, wie Ministerien dann meiner Einschätzung nach reagieren werden.+{{:mbk:desert-169771_1920.jpg?direct&300 |Bild von holdosi auf Pixabay }}Das ernstzunehmen sind wichtige Anliegen, es wird aber die historische Tatsache negiert, dass Recht und Praxis immer eng miteinander verwoben sind. Recht entsteht nie im luftleeren Raum am grünen Tisch, sondern immer aus einem Zusammenspiel zwischen Lebenspraxis und staatlichen Schutzerfordernissen. Man kann z.B. nicht wissen, **wie** GoogleDocs datenschutzkonform einsetzbar ist, ohne dass es verwendet wird - erst dabei entstehen Fragen und Probleme, die es zu lösen gilt. Auch im Bereich der sogenannten Hasskommentare in den sozialen Medien differenzieren sich nach meiner Wahrnehmung Rechtsnormen und ihre Auslegung wie in anderen Feldern weiter aus. Mit undifferenzierter Kritik werden paradoxerweise u.U. im Bereich des Datenschutzes Rechtsnormen befördert, die viel zu weitgehende Möglichkeiten für Schulen eröffnen - genau das ist nämlich dann u.U. die Art und Weise, wie Ministerien dann meiner Einschätzung nach reagieren werden.
  
 Und leider schützt man Kinder und Jugendliche meiner Meinung nach gerade nicht dadurch, indem man digitale Mündigkeitsentwicklung so lange dem Elternhaus überlässt, bis formal alles abgesichert ist - darauf läuft eine rein formale Haltung nämlich hinaus. Auch das Recht auf umfassende Bildung zählt für mich zu den Grundrechten und ist für mich eng mit der Menschenwürde verknüpft. Und leider schützt man Kinder und Jugendliche meiner Meinung nach gerade nicht dadurch, indem man digitale Mündigkeitsentwicklung so lange dem Elternhaus überlässt, bis formal alles abgesichert ist - darauf läuft eine rein formale Haltung nämlich hinaus. Auch das Recht auf umfassende Bildung zählt für mich zu den Grundrechten und ist für mich eng mit der Menschenwürde verknüpft.