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+ | ===== Schulautonomie und notwendige Vorgaben ===== | ||
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+ | //Wenn du an einer Schule tätig bist, wird dich der nächste Abschnitt wahrscheinlich ärgern. Wenn du wohlwollend liest, tust du es mit der Brille eines Schulträgers, | ||
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+ | Bei der Erstellung und vor allem der Umsetzung eines Medienentwicklungsplanes wird immer wieder unterschätzt, | ||
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+ | Bei letzteren sind oft sowohl organisatorisch als auch technisch z.T. erhebliche Kompetenzen vorhanden, so dass diese Systeme bisher autonom gut in ihrem Rahmen zurechtgekommen sind. Die Aussicht, jetzt mit einer strukturierten externen Ausstattungsplanung konfrontiert zu sein, sorgt in derartigen weiterführenden Schulen nicht unbedingt für Freude. Unterstützung in Form von qualifiziertem Personal sieht man zwar immer gerne, aber nur dann, wenn die jeweilige Schule über deren Zeit und Einsatz voll bestimmen kann. Zudem sollen solche Mitarbeiter der Schule natürlich exklusiv zur Verfügung stehen. | ||
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+ | Es geht bei Medienentwicklungsplanung also um nichts weniger als um die Aufhebung einer klassischen Rollenverteilung! | ||
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+ | Damit wird einmal mehr klar, dass gerade zu Anfang ein gut moderierter Prozess essentiell ist. | ||
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+ | Schulen waren bisher gewohnt ... | ||
+ | * selbst Hardware auszuwählen | ||
+ | * ggf. Vergleichsangebote dafür einzuholen | ||
+ | * Budgets " | ||
+ | * Beschaffungsanträge zu sammeln und einzureichen | ||
+ | * Hardware teilweise selbst zu warten | ||
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+ | Träger waren bisher gewohnt ... | ||
+ | * Hardware nach Vorgaben der Schulen auszuschreiben | ||
+ | * Für rechtskonforme Ausschreibungsverfahren zu sorgen | ||
+ | * nicht nach Sinn oder Unsinn einer Beschaffungsmaßnahme zu fragen | ||
+ | * sich stets im Rahmen der Haushaltsmittel bewegen zu müssen | ||
+ | * kaum objektive Kriterien an eine Beschaffungsmaßnahme anlegen zu können | ||
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+ | Gute Medienentwicklungsplanung verknüpft die Beschaffung von Ausstattung eng mit pädagogischen Fragestellungen. Es kann der Fall eintreten, in dem ein Ausstattungswunsch extern von Fachpersonal kritisch hinterfragt wird - das hat man nicht so gerne. Bisher war es gerade in berufsbildenden Schulen prinzipiell möglich, dass Lehrkräfte teure Nischenprodukte für die Ausbildung beschaffen konnten, die letztlich aber nur sporadisch im Unterricht genutzt wurden und ansonsten eher der Außendarstellung dienten. Das heißt nicht, dass solche Vorkommnisse die Regel sind, zeigt aber ein Problem: Woher soll ein Verwaltungsmitarbeiter wissen, was pädagogisch sinnvoll ist und was ggf. von eine Schule bei einem Ausstattungswunsch nicht bedacht wurde, damit z.B. ein Gerät überhaupt unterrichtlich nutzbar wird? | ||
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+ | Sowohl die Freiheit bei der Auswahl von Hard- und Software als auch die weitgehende Autonomie beim pädagogischen Einsatz derselben ist durch Medienentwicklungsplanung " | ||
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+ | Dazu kommt erschwerend, | ||
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+ | Von Seiten weiterführender Schulen sollte man sich als Träger auf viel Widerstand einstellen, gleichzeitig aber auch selbstkritisch reflektieren, | ||
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+ | Ohne eine strukturierte Medienentwicklungsplanung ist aber etwas ganz Wesentliches nicht möglich - strenggenommen auch nicht mehr in den " | ||
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+ | Die Idee, zusammen mit der Hardware gleich bestimmte Supportleistungen eines Herstellers auszuschreiben, | ||
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+ | IT-Mitarbeiter für den öffentlichen Bereich sind sehr schwierig zu finden, da u.a. die Vergütung tarifrechtlich festgeschrieben und zum freien Markt nicht konkurrenzfähig ist. Treffen Personen dann schon in der Probezeit auf sehr heterogene Umgebungen mit individualisierten Ansprüchen von Lehrkräften, | ||
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+ | **Bei einer Medienentwicklungsplanung durchlaufen Schulen nach meiner Erfahrungen immer mehrere Stadien: | ||
+ | - Neugier und Interesse an dem Prozess | ||
+ | - Erste Abwehrhaltungen bei der Erkenntnis der Komplexität des Vorhabens | ||
+ | - Kritischer Vergleich vorher - nachher bei der konkreten Umsetzung | ||
+ | - heftige Abwehr in der Findungsphase des Supportsystems und Autonomiebestrebungen ("Wir möchten unser Netzwerk wieder selbst verwalten!" | ||
+ | - Resignation mit innerer, nicht nach außen getragener Abwehrhaltung | ||
+ | - langsame Toleranz der neuen Strukturen, wenn erste wahrnehmbare Verbesserungen eintreten | ||
+ | - Akzeptanz und aktive Mitarbeit im Prozess | ||
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+ | Punkt 4 ist der kritische Moment, Punkt 5 der am wenigsten durch Moderation beherrschbare. | ||
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