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buch:kapitel02 [2016/11/13 15:53] – angelegt administratorbuch:kapitel02 [2016/11/19 12:33] – [Datenerhebung, Recherche und Information] administrator
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 ===== Was kommt da auf uns zu? ===== ===== Was kommt da auf uns zu? =====
  
-Wenn Sie eher pragmatisch orientiert sind oder sich leicht entmutigen lassen, sollten Sie besser gleich zum Kapitel 3 vorspringen, weil sich auf den folgenden Seiten vor allem ein unglaublicher Anspruch aufbauen wird. +Wenn Sie eher pragmatisch orientiert sind oder sich leicht entmutigen lassen, sollten Sie besser gleich zum [[buch:kapitel03|Kapitel 3]] vorspringen, weil sich auf den folgenden Seiten vor allem ein unglaublicher Anspruch aufbauen wird.  
 Digitale Medien sind nicht mehr „neu“, obwohl in vielen Publikation immer noch von „neuen Medien“ die Rede ist. Digitale Medien sind mittlerweile über 20 Jahre „alt“. Vor 20 Jahren mögen sie zwar noch nicht so komfortabel und bunt gewesen sein, doch Messenger wie WhatsApp gab es z.B. „damals“ auch schon – mit ihren Vor- und Nachteilen.  Nur wurden Sie meist von einem sehr engen und technikaffinen Personenkreis genutzt. Digitale Medien sind nicht mehr „neu“, obwohl in vielen Publikation immer noch von „neuen Medien“ die Rede ist. Digitale Medien sind mittlerweile über 20 Jahre „alt“. Vor 20 Jahren mögen sie zwar noch nicht so komfortabel und bunt gewesen sein, doch Messenger wie WhatsApp gab es z.B. „damals“ auch schon – mit ihren Vor- und Nachteilen.  Nur wurden Sie meist von einem sehr engen und technikaffinen Personenkreis genutzt.
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 Digitale Medien sind in Deutschland aber noch bei Weitem nicht in der Breite in Schulen angekommen, wie das in anderen Ländern der Fall ist. Demnach besteht aus meiner Sicht hier ein gewisser Nachholbedarf, der in sich in Form eines Anspruchsberges hier auf den nächsten Seiten erhebt. Digitale Medien sind in Deutschland aber noch bei Weitem nicht in der Breite in Schulen angekommen, wie das in anderen Ländern der Fall ist. Demnach besteht aus meiner Sicht hier ein gewisser Nachholbedarf, der in sich in Form eines Anspruchsberges hier auf den nächsten Seiten erhebt.
  
-==== 2.1 Begriffssalat entwirrt ====+==== Begriffssalat entwirrt ====
  
 Zentrale Begriffe wie Medienkonzept, Medienentwicklungsplan und Medienbildungskonzept werden zurzeit in verschiedenen Bundesländern noch unterschiedlich mit Bedeutung gefüllt. Durchzusetzen scheinen sich mittlerweile folgende Definitionen. Zentrale Begriffe wie Medienkonzept, Medienentwicklungsplan und Medienbildungskonzept werden zurzeit in verschiedenen Bundesländern noch unterschiedlich mit Bedeutung gefüllt. Durchzusetzen scheinen sich mittlerweile folgende Definitionen.
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   * curricularen Vorgaben   * curricularen Vorgaben
  
-wie sie die Arbeit mit und über Medien in ihren schuleigenen Arbeitsplänen bzw. Hauscurricula verankert.+wie sie die Arbeit mit und über Medien in ihren schuleigenen Arbeitsplänen bzw. Hauscurricula verankert. <WRAP center round info 60%> 
 +Eine ganz grobe Struktur für ein Medienbildungskonzept finden Sie [[material:medienbildungskonzept|hier]]. 
 +</WRAP>
  
-Eine ganz grobe Struktur für ein Medienbildungskonzept könnte z.B. folgendermaßen aussehen: 
  
 +Ein Medienbildungskonzept erleichtert oft die Argumentation gegenüber dem Träger, aber auch gegenüber Fördervereinen oder Sponsoren, wenn es um z.B. Beschaffung von Geräten oder der Ausstattung mit Netzwerktechnik geht. Es kann ein öffentlichkeitswirksames Instrument zur Darstellung der Schule sein.
 +Auf Basis eines Medienbildungskonzeptes ist z.B. die Empfehlung von konkreter Hard- und Software durch entsprechend qualifiziertes Personal überhaupt erst möglich. 
 +<WRAP center round alert 60%>
 +Auch wenn es auf anders praktiziert wird:
 +Ein Lehrkraft ist Experte für didaktisch-methodische Prozess – nicht für Hardware oder Netzwerktechnik.
 +</WRAP>
  
-Präambel +===== Von der Anwendungskompetenz zur Kollaborationskompetenz =====
-Was ändert sich durch digitale Medien in der Gesellschaft und wie wollen wir als Schule darauf reagieren? +
-Wo sehen wir Potentiale für unseren Unterricht und wo legen wir besonderen Wert auf bewährte Methoden? +
-In welchem Verhältnis sollen bei uns digitales und analoges Lernen zueinander stehen? +
-Was sehen wir als Ziel im Hinblick auf die digitale Bildung?+
  
 +Medienbildung besitzt in den meisten Publikationen fünf Dimensionen bzw. Kompetenzbereiche. Ich habe zu jedem Kompetenzbereich ein konkretes Unterrichtsbeispiel hinzugefügt – meist aus dem Fach Deutsch. 
  
-Unterrichtsinhalte in einem Fach – aufgeschlüsselt in Kompetenzbereiche der Medienbildung  (s.u.) +Dabei habe ich versucht, mich nicht auf klassische und allgemein übliche Verfahren zu beziehen und die Beispiele möglichst losgelöst von einem konkreten ProduktFach oder einer Hardwareplattform zu entwickeln.
-Was tun wir bereits? +
-Was ist bereits in den Curricula unseres Faches im Hinblick auf digitale Medien gefordert? +
-Was können wir als Kollegium bereits und in welchem Bereich möchten wir uns fortbilden? +
-Was möchten wir gerne tunkönnen es aber aufgrund der Ausstattung nicht?+
  
-Besondere Herausforderungen +==== Bedienung und Anwendung ====
-Welche Bedarfe haben Sprachlern- und Inklusionsklassen konkret? +
-Inwiefern differenzieren wir dort schon durch den Einsatz digitaler Medien? +
-Wo wünschen wir uns weitere Möglichkeiten, auch IT-gestützt zu arbeiten?+
  
-Informations- und Kommunikationsmanagement +Kompetenzen in diesem Bereich bilden oftmals die Grundlage für alle weiteren. In der Regel ist an jeder Schule schon in irgendeiner Form etwas verankert. Typische Formulierungen in schulinternen Curricula wären z.B.:
-Wie kommunizieren wir mit Ämtern, Eltern, Schülern und Kollegen? +
-An welcher Stelle sehen wir Schwierigkeiten oder Verbesserungsbedarf? +
-Inwiefern können und digitale Medien dabei ggf. unterstützen? +
-Wo wünschen wir uns klare Prozesse, die unsere Arbeit erleichtern? +
-Welche Kommunikationssituationen möchten wir auf keinen Fall digital vermittelt, sondern in direkten Gesprächen gestalten?+
  
-Fortbildung +  * einen Text mit Hilfe eines Textverarbeitungsprogramms ansprechend und nach typografischen Regeln gestalten 
-Welche Fortbildungsmaßnahmen führen wir im Bereich digitale Medien bereits durch? +  * einfache Rechenoperationen und Visualisierung von Daten mit einer Tabellenkalkulation durchführen 
-Welche Fortbildungsmaßnahmen benötigen wir? +  * Dateien auf einem Rechner mit Ordnern strukturieren 
-Wie integrieren wir Fortbildung in unseren Schulalltag? +  * Grundfunktionen eines Betriebssystems kennen und anwenden 
-Wer organisiert vor Ort in welchem Umfang die Betreuung der IT bisher?+  * Datenschutzkonforme Nutzung von cloudbasierten Angeboten zur Zusammenarbeit 
 +  * [...]
  
-Ein Medienbildungskonzept erleichtert oft die Argumentation gegenüber dem Trägeraber auch gegenüber Fördervereinen oder Sponsoren, wenn es um z.B. Beschaffung von Geräten oder der Ausstattung mit Netzwerktechnik gehtEs kann ein öffentlichkeitswirksames Instrument zur Darstellung der Schule sein+Meist geht es in diesem Bereich im Rahmen eines Medienbildungskonzeptes eher darumdiese Kompetenzen in der Breite der Fächer verbindlich zu verankern. Oft muss auch einen Weiterentwicklung durch die Jahrgänge formuliert werden:  
-Auf Basis eines Medienbildungskonzeptes ist z.B. die Empfehlung von konkreter Hard- und Software durch entsprechend qualifiziertes Personal überhaupt erst möglich.  + 
-Auch wenn es auf anders praktiziert wird: +Während es in der 5. Klasse vielleicht noch ausreicht, einfache Formatierungsregeln in der Textverarbeitung zu vermitteln (z.B. Einzüge nicht mir Leerzeichen zu gestalten), sollten über die Jahrgänge Dinge wie Verzeichnisse, Fußnoten oder Formatvorlagen dazukommen. 
-Ein Lehrkraft ist Experte für didaktisch-methodische Prozess – nicht für Hardware oder Netzwerktechnik+ 
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 +Ein ganz einfaches Beispiel aus dem Bereich "Bedienen und Anwenden" finden Sie [[material:bedienundanwenden|hier]]
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 +==== Datenerhebung, Recherche und Information ==== 
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 +Viele Lehrkräfte wissen wahrscheinlich nicht, wie man einen Wikipediaartikel richtig liest, geschweige denn, wie man strukturiert eine Suchmaschine bedient und ihre Möglichkeiten nutzt. 
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 +<WRAP center round tip 60%> 
 +Aufgabe zur Entspannung: 
 +Suchen Sie mit Google doch einmal nach dem Ausdruck „x^3+1/x“ (ein beliebiger andere Term funktioniert ebenso) 
 +</WRAP> 
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 +Trotzdem ist – wie böse Zungen behaupten – vorwiegend freitags in der 6. Stunde der Computerraum für „Recherche“ belegt – werden in diesem Rahmen z.B. folgende Kompetenzen vermittelt? 
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 +  * Lesen und Beurteilen eines Wikipediaartikels 
 +  * Formal korrektes Zitieren von Onlinequellen 
 +  * (Weiter-)Verwendung von Bild- und Tonmaterial gemäß den geltenden Urheberrechtsbestimmungen 
 +  * die Bedeutung der Creative Commons Lizenzen (vor allem CC0) 
 +  * [...] 
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 +Der Bereich Recherche ist keineswegs trivial, sondern setzt sehr viel Wissen rund um rechtliche Themen ebenso voraus wie ein Bewusstsein um die heutzutage generell leichte Manipulierbarkeit von Informationen – auch im Bereich der „klassischen“ Medien (Print oder Rundfunk) 
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