Metainformationen zur Seite
  •  

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen RevisionVorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
Nächste ÜberarbeitungBeide Seiten der Revision
buch:kapitel02 [2016/11/19 12:32] – [Arbeitspakete für dieses Kapitel] administratorbuch:kapitel02 [2016/11/19 18:36] – [Kommunikation und Kooperation] administrator
Zeile 83: Zeile 83:
  
 <WRAP center round tip 60%> <WRAP center round tip 60%>
- Aufgabe zur Entspannung: +Aufgabe zur Entspannung: 
- Suchen Sie mit Google doch einmal nach dem Ausdruck  +Suchen Sie mit Google doch einmal nach dem Ausdruck „x^3+1/x“ (ein beliebiger andere Term funktioniert ebenso)
- „x^3+1/x“ (ein beliebiger andere Term funktioniert ebenso)+
 </WRAP> </WRAP>
  
Zeile 98: Zeile 97:
 Der Bereich Recherche ist keineswegs trivial, sondern setzt sehr viel Wissen rund um rechtliche Themen ebenso voraus wie ein Bewusstsein um die heutzutage generell leichte Manipulierbarkeit von Informationen – auch im Bereich der „klassischen“ Medien (Print oder Rundfunk).  Der Bereich Recherche ist keineswegs trivial, sondern setzt sehr viel Wissen rund um rechtliche Themen ebenso voraus wie ein Bewusstsein um die heutzutage generell leichte Manipulierbarkeit von Informationen – auch im Bereich der „klassischen“ Medien (Print oder Rundfunk). 
  
 +Ein konkretes Unterrichtsbeispiel zum Lesen eines Wikipediartikels findest du [[material:recherche|hier]].
 +
 +==== Kommunikation und Kooperation ====
 +Während die ersten beiden Kompetenzbereiche an vielen Schulen oft schon in irgendeiner Form abgedeckt werden, erscheint in meinen Beratungen der Bereich der Kommunikation und Kooperation oft als besondere Herausforderung.
 +Das liegt vor allem daran, dass zur sicheren Umsetzung immens viel Wissen über die Möglichkeiten vorhanden sein muss, die das Netz zur Zusammenarbeit bietet: Wissen über Tools, Wissen über Datenschutz, Wissen über Urheberrecht.
 +Auch nutzen viele Lehrkräfte das Internet meist eher konsumorientiert, um z.B. kostenlos an Unterrichtsmaterialien und aktuelle Texte zu kommen. Die wenigsten teilen tatsächlich von ihnen selbst erstellte Inhalte im Netz oder erschaffen reflektiert eine Netzpersönlichkeit von sich selbst. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den nächsten Kompetenzbereich der Präsentation und Produktion. Was ich nicht selbst tue, kann ich schlecht vermitteln. 
 +
 +Ein Deutschlehrer, der keine Texte ansprechend zu verfassen weiß und daran vielleicht sogar keine Freude hat, wird sich mit der motivierenden Vermittlung von Schreibprozessen eher schwer tun.
 +
 +Auch die professionelle Nutzung sozialer Netzwerke ist bei vielen Lehrkräften oft ein Thema am Rande – in der Regel nutzt man Messenger wie WhatsApp eher zum Austausch innerhalb der Familie oder des Bekanntenkreises ohne das unglaubliche Potential zu sehen, was in dem Aufbau persönlicher Lernnetzwerke steckt.
 +
 +Auch wenn sich einzelne Lehrkräfte in diesem Bereich auf den Weg gemacht haben, bleiben sie als Gruppe in Deutschland noch recht überschaubar. 
 +
 +Eine Vermittlung der Vorteile und Möglichkeiten, die dieser Kompetenzbereich für den Unterricht bietet, ist dadurch immens schwierig, da hier oft Lebensweltkonzepte aufeinanderprallen. 
 +
 +Deswegen ist es wichtig, in diesem Bereich behutsam vorzugehen und nicht zu viel auf einmal zu wollen. Einen pragmatischen Ansatz zur schrittweisen Ausgestaltung dieses Kompetenzbereiches findest du [[material:kollaboration-blog|hier]].
 +
 +==== Präsentation und Produktion ====
 +
 +Diese beiden Bereiche lassen sich hervorragend verbinden, da jede medial gestützte Präsentation natürlich auch Produktionsprozesse voraussetzt. 
 +
 +<WRAP center round box 60%>
 +„Die Schülerinnen und Schüler halten kurze Referate und präsentieren Arbeitsergebnisse strukturiert, stichwort- und mediengestützt.“ (Zitat aus einem Schulcurriculum Deutsch, 8. Klasse)
 +</WRAP>
 +
 +Dieses Zitat – eine 1:1 Kopie aus dem Kerncurriculum Deutsch des Landes Niedersachsen zeigt eigentlich das gesamte Dilemma: Das machen nämlich schon Grundschüler – zumindest hier bei uns in Niedersachsen. Ein „Medium“ ist schließlich auch eine Karteikarte oder ein Plakat. Kurze Referate werden in der Grundschule schon an der 3. Klasse gehalten.
 +
 +Präsentation wird an Schulen oft synonym mit Powerpoint verwendet. Und wir kennen alle aus Fortbildungen und Veranstaltungen sehr schlecht gemachte Powerpointpräsentationen mit sehr schlecht gemachten Vorträgen. Wenn man den Kompetenzbereich der Präsentation und Produktion wirklich ernstnimmt, sollten m.E. folgende Fragestellungen eine Rolle spielen:
 +
 +  - Wie setze ich meine Stimme sinnvoll und ansprechend für die Zuhörenden ein?
 +  - Wie unterstütze ich Gesagtes durch geeignete Medien und vermeide im Extremfall dabei, meine Folien oder Plakate lediglich vorzulesen?
 +  - Wie mache ich meine Präsentation durch den Einsatz unterschiedlicher Medien für den Zuhörer interessant?
 +
 +Im Anschluss an die Grundschule sollte also eine Weiterentwicklung des bereits Gelernten im Mittelpunkt stehen und zudem eine Progression durch die Jahrgänge erkennbar werden. 
 +
 +Grundsätze für eine gelungene Präsentation sind dabei teilweise auf die Erstellung eigener Medienprodukte übertragbar. Was in einer Präsentation der Wechsel von Medienformaten ist (Text, Video, Audio), ist im Film analog z.B. der Wechsel von Kameraperspektiven und -einstellungen.